Die fünf Hauptgelenke des Körpers, die für den westafrikanischen Tanz wichtig sind
Es gibt einen wichtigen Unterschied zwischen den Tänzen der Malinke (einem afrikanischen Volk) und europäischen Tänzen. In den meisten europäischen Tanzstilen wird der Oberkörper als eine Art Block gesehen, der sich koordiniert zum Unterkörper bewegt. In Tänzen der Malinke hingegen bewegt sich der gesamte Körper und alle Gelenke, mit unterschiedlichen koordinatorischen Abfolgen, gleichzeitig. Umso wichtiger ist es für diese Tänze an der Beweglichkeit aller Gelenke zu arbeiten und diese schonend weiterzuentwickeln.
Bei der Erwärmung werden wir hierfür spezifische Übungen durchführen. Dies steigert die Beweglichkeit und vereinfacht im Laufe der Zeit die Ausführung der Tänze.
Folgende fünf Hauptgelenke des Körpers, die für den westafrikanischen Tanz wichtig sind, werden dabei eine Rolle spielen:
1. Knöchel
Die Knöchel sind das wichtigste Zentrum beim Tanzen, da alles von dort aus beginnt, jede Bewegung, jede Drehung, jeder Sprung. Sie geben Stabilität und Gleichgewicht und absorbieren Stöße beim Springen. Daher müssen wir uns um sie kümmern und sie stärken. Starke Knöchel helfen uns, Verletzungen zu vermeiden, insbesondere in empfindlichen Bereichen wie der Achillessehne oder der Fußsohle (Fasziitis).
2. Knie
Die Knie sind wichtig für das reibungslose Funktionieren von Fuß, Bein, Hüfte und Wirbelsäule. Sie sorgen für Bewegungsfreiheit und sind wichtig um zu sitzen, aufzustehen, zu knien und das Gleichgewicht zu halten. Sie können im Laufe der Zeit abgenutzt werden. Ein gutes Aufwärmen, eine gute Tanztechnik und Dehnung schonen die Knie und helfen uns Verletzungen vorzubeugen.
3. Nacken/Halswirbelsäule
In den meisten Tänzen Westafrikas ist der Kopf während der Aufführung des Tanzes in ständiger Bewegung. Das Dehnen von Hals und Nacken, vor und nach dem Tanzen, hilft uns Spannungen und Stress abzubauen. Ein gutes Aufwärmen stärkt diesen Bereich und beugt zukünftigen Schmerzen vor.
4. Lendenwirbelsäule
Viele fließende Bewegungen gehen aus dem Rumpf des Körpers hervor und variieren je nach Tanzstil und Akzentuierungen. Wir werden einige Übungen aufzeigen die sowohl den unteren als auch den oberen Rückenbereich aufwärmen und dehnen. Andere Übungen werden helfen Bewegungen des Oberkörpers koordinatorisch vom Unterkörper zu lösen um so das Bewegungsspektrum zu erweitern.
5. Schultern
Die Schultermuskulatur ist vor allem im westafrikanischen Tanz ein sehr wichtiger aber auch empfindlicher Bereich. Eine falsche oder zu starke Bewegung kann sehr schnell zu Verletzungen führen. Beim Tanz Stil „Ballet“ aus Guinea Conakry gibt es überwiegend sehr schnelle Bewegungen und Schritte, die mit den Schultern akzentuiert werden. Daher ist es wichtig auch die Schultern gut aufzuwärmen, um ohne Angst vor Verletzungen zu tanzen. Nach dem Tanzen muss der Schulterbereich gedehnt werden, so können die Muskeln, Bänder und Sehnen ruhen.
